Kuba

Kuba ist die grösste Insel der Karibik. Die Insel wurde im frühen 16. Jahrhundert von den Spaniern in Besitz genommen, die einheimische indigene Bevölkerung nahezu ausgerottet. Für den sehr arbeitsintensiven Zuckerrohranbau wurden in der Folge zehntausende afrikanische Sklaven aus Afrika verschleppt, etwa ein Drittel der heutigen Kubanerinnen und Kubaner stammt von ihnen ab. Ab Mitte der 19. Jahrhunderts kämpfte die Kolonie um ihre Unabhängigkeit, welche aber erst 1902 erreicht werden konnte.

Anfang der 1950er Jahre gelang mit Hilfe der USA der Militär Fulgencio Batista an die Macht. Unter seiner Herrschaft grassierten Korruption, Armut und Ungerechtigkeit. 1959 beendete die Revolution unter der Führung von Fidel Castro und Che Guevara die Diktatur Batistas. Wegen der von der Revolutionsregierung betriebenen Verstaatlichungspolitik verhängten die USA Sanktionen gegen Kuba, welche in eine totale Wirtschaftsblockade der Insel mündeten. Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1990 stürzte Kuba in eine schwere Wirtschaftskrise. Marktwirtschaft und Devisenhandel wurde teilweise zugelassen, Joint-Ventures entstanden vor allem im Tourismus-Bereich. Neben dem Tourismus sind nach wie vor Rum und Tabakwaren die wichtigsten Exportgüter des Landes.

Das Bildungs- und das Gesundheitswesen Kubas gehören zu den besten in Lateinamerika. Die Analphabetenquote liegt bei 0,2 Prozent, die Kindersterblichkeit ist geringer als in den USA. Rund die Hälfte des kubanischen Staatshaushaltes wird für diese beiden Bereiche aufgewendet.

Die Staatsorganisation Kubas entspricht heute noch dem klassischen sozialistischen Modell, an der Spitze von Staatsrat, Ministerrat und Einheitspartei steht Fidel Castro. Die kubanische Regierung hat seit 1959 unzweifelhaft die Situation der Mehrzahl der Kubanerinnen und Kubaner in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht verbessert. Getrübt werden diese Erfolge allerdings durch die eingeschränkte Meinungsäusserungsfreiheit und der Verfolgung von politisch Andersdenkenden.